Helmut Breier 11.11.2021 10:34 | Insbesondere Ihre "Unzeitgemäßen Betrachtungen" habe ich mit Genuss gelesen und mich sehr darüber gefreut, wenigstens nicht alleine in der ach so HIPpen Welt zu sein. Dass wir in einer Zeit leben, in der selbst für diese Meinungsäußerung MUT erforderlich ist, erschreckt mich sehr. Ich wünsche Ihnen und mir, dass es möglich wird, diesen unseligen Zustand, der mittlerweile alle Lebensbereiche durchdrungen hat, zu überwinden, um tatsächlich - im Sinne Karl Richters - wieder Brücken bauen zu können. Einen angenehmen Tag wünscht Ihnen Helmut Breier |
Gudrun Lämmer 09.11.2021 20:26 | Sehr geehrter, lieber Herr Wörner, ich bin überwältigt und sehr glücklich, das wundervolle Buch von Ihnen erhalten zu haben. Es übertrifft meine Erwartungen vollkommen. Ich kann gar nicht aufhören, darin zu lesen. Schade, dass ich nicht eher darauf gestoßen bin. Um die Begegnung mit der Familie Karl Richters beneide ich Sie. Sehr oft höre ich mir die Aufnahmen mit Karl Richter an und bin sehr froh, diese herrlichen Interpretationen mit Gefühl erleben zu dürfen. Herzliche und dankbare Grüße aus Sachsen: Gudrun Lämmer |
Gerd Kohlmetz 08.11.2020 15:01 | Sehr geehrter Herr Wörner, nach eigentlich ungehörig langer Wartezeit - immerhin ist seit der Publikation Ihres jüngsten Richter-Buchs eine eklatant lange Zeit ins Ländle gegangen - bin ich in der Lage; Ihrer Aufforderung nach einer Privatrezension nachzukommen. Daß ich mir so lang' Zeit gelassen habe, ja richtiggehend dazu gezwungen war, lag an dem immens überwältigenden Material, das Sie in fraglichem opus magnum ausgebreitet haben und daher von mir in der Tat durchschmarutzt werden wollte, um ihm auch nur im Ansatz gerecht zu werden. Nun mögen Sie sich ja noch darin erinnern, daß ich als gelernter Philologe sowie Historiker lediglich ein musikalischer Dilettant - hoffentlich in des Wortsinns ursprünglich positiver Bedeutung - bin, einfach von Richters Kunst jenseits jeder musikologischen Diskussion fasziniert und sich mithin allein seinen Emotionen überlassend. Daher war für mich bereits Ihre Premiere "Karl Richter - Musik mit dem Herzen" eine wahre Fundgrube, obwohl ich bis zu seinem Tode ja mit Johannes Fink gut bekannt, wenn nicht befreundet war, der mir mehr als einmal sein Schatzkästlein in Sachen Richter aufgetan hat (ich erinnere mich insbesondere daran, wie |
Gerd Kohlmetz 08.11.2020 15:00 | Fortsetzung authentisch er dessen nasal-sächsischen Singsang nachahmen konnte); aber auch die selige Frau Sieg hat mich wiederholt tiefe Einblicke in den jahrzehntelangen Privatbriefwechsel mit ihrem Bruder tun lassen, auf den sie - salopp formuliert - stolz war wie Bolle. Freilich - und das mögen Sie bitte nicht als den sprichwörtlichen Honig ums Maul mißdeuten - war Ihre letzte Arbeit zu Richter ein Stahlbad, in das ich immer wieder eingetaucht bin. Auf keinen Fall las ich es als eine unkritische Hagiographie, wie sie von übelmeinenden Stimmen offenbar hie und da – mag's mir scheinen: mit voller Absicht - interpretiert worden ist. Daß Sie an der HIP einiges auszusetzen haben, wertet in meinen Augen Ihre Arbeit nicht einmal im Ansatz ab (wiewohl auch ich persönlich beispielsweise Harnoncourt gar nichts abgewinnen kann, einem Ensemble wie dem "English Concert" noch unter Pinnock jedoch durchaus), da Sie selbst explizit kritische Stimmen gegenüber Richter, der als fehlender Mensch nicht exklusiv nur künstlerische Höhen am laufenden Band erreichte, keineswegs ausblenden. Mithin wollen diese Zeilen Ihnen - wenn auch allzu verspätet - die verdiente sowie vielmalige Anerkennung meiner Wenigkeit nicht versagen - chapeau ! Einstweilen meine besten Grüße Ihr Gerd Kohlmetz |
Christoph Bremer 30.10.2020 23:04 | Guten Morgen Herr Wörner, noch einmal vielen Dank für Ihre Buch-Sendung. Das Buch ist der "Hammer", vor allen Dingen auch gewisse Hintergrundinformationen, die dort drin stehen (z.B. die "Story" mit dem Entstehen der Schallpallte an der Arp Schnitger- Orgel in Norden) sind sehr interessant und aufschlussreich. Aber ich bin sicher, das ich bis jetzt nur einen Bruchteil dessen mitbekommen habe, was in dem Buch drinsteht. Meine liebsten Karl Richter- Aufnahmen sind erstens die Orgelkonzerte von Georg Friedrich Händel und zweitens der "Messias" von Händel. Die Eröffnung dieses Richter "Messias" ist so schön, so berührend, mit den Abstufungen im Lautstärkebereich und dieser Streicherklang! Das Arioso "Tröste dich, mein Volk" ist so schön und weich begleitet, dass es mich immer sehr berührt, wenn ich mir dieses Stück anhöre... Und die Orgelkonzerte aus der Markuskirche: keine kleine Orgel, kein kleines Kammerorchester... der "Sound" in der Akustik der leeren Markuskirche ist ein anderer als in einem Saal. Und die große Orgel klingt einfach in diesen Barockkompositionen toll. Irgendwo gibt es eine Stelle in einem langsamen Satz, wo die Orgel ein klein wenig verstimmt ist. Aber die dadurch entstehende Schwebung ergibt mit den dazugespielten Streichern einfach einen fantastisch schönen Klang bzw. eine wunderschöne Stelle in diesen Aufnahmen. Und von diesen Stellen gibt es in diesen Orgelkonzerten noch einige mehr. Was mir an dieser Münchener Aufnahme noch besser gefällt als an den Wiener Orgelkonzertaufnahmen aus dem Musikverein ist, dass bei der Münchener Aufnahme sehr viel mehr "Piano"- Stellen drin sind als in Wien. Aber auch die Wiener Aufnahmen sind schön und interessant. Mich wundert nur, dass Karl Richter an der Walcker- Orgel des Musikvereins nie einmal einen Tonträger Orgel-Solo eingepielt hat. |
Christoph Bremer 30.10.2020 23:01 | Fortsetzung: Kurzum: Was ist historische Aufführungspraxis? Ich habe mir schon Aufnahmen mit Barockmusik in historischer Aufführugspraxis angehört, auch den Messias, aber diese "dünnen" Klänge erzeugen bei mir nicht die Stimmung, die z.B. Karl Richter mit seinen Aufführungen erzeugt hat. Es mag ja sein, dass das alles wissenschaftlich begründet werden kann, das ist ja mit Sicherheit auch interessant und richtig, aber ist es wirklich schöner? Und sind unsere heutigen Hörgewohnheiten mit den Geräuschen der Umwelt, mit den anderen Hörgewohnheiten als vor 250 Jahren, an durch z.B. modernen Orgeln und Sinfonieorchestern mit modernen Instrumenten geschulten Ohren überhaupt in der Lage so zu hören, wie das vor 250 Jahren der Fall war? Ich wage das zu bezweifeln. Und warum sollten Aufführungen immer nur nach den gleichen Kriterien stattfinden, ohne dass die Interpeten sich selbst Gedanken um alles machen sollten? Da ist ja auch die Herkunft, Ausbildung und andere Eindrücke der Persönlichkeit maßgebend. Kurzum: Ich finde das richtig, interessant und gut, was Menschen wie Karl Richter und andere zu ihrer Zeit auf die Beine gestellt haben. Und ich finde es ebenfalls richtig, dass sich unsere heutige Zeit mit diesen verschiedenen Interpetationsauffassungen und "Strömungen" auseinandersetzt. |
Roland Wörner 24.05.2020 17:13 | Lieber Johannes Kaußler, vielen Dank für diesen (untenstehenden) Denkanstoß. In der Tat gibt es an dieser Erstveröffentlichung ein paar Ungereimtheiten. Thesen von einigen "Sachverständigen" und mir teile ich in der Rubrik "Nachträge" zur Altus-Veröffentlichung mit! |
Johannes Kaußler 02.05.2020 12:39 | Bei der japanischen DoppelCD mit Orgelwerken handelt es sich vermutlich um eine Aufnahme des Konzertes in Lyon am 22.5.79, da KR in Paris offensichtlich ein anderes Programm gespielt haben muß, denn das Lyoner Programm hat er ein Jahr später in Paris wiederholt. Die Zuweisung auf der CD geschah ggf. Wohl aus werbetaktischen Erwägungen... |
Wolfgang Glase 28.03.2019 13:08 | Sehr geehrter Herr Wörner, durch Zufall entdeckte ich Ihr Buch im Internet. Gestern habe ich das Buch erhalten und die gesamte Nacht darin gelesen. Ihr Buch ist für mich eine Offenbarung! Als Liebhaber der Musik J.S. Bachs besitze ich seit Jahrzehnten eine umfangreiche Sammlung der Musik, insbesondere in Interpretationen Karl Richters. Ich musste fast 73 Jahre alt werden, bis ich in schlüssiger Form durch Ihr Buch eine Einordnung der Interpretationsweisen Bachscher Musik erhielt. In meiner Sammlung befinden sich auch Interpretationen von Harnoncourt, Suzuki, Koopman, Gardiner und weiterer Vertreter der "historischen" Aufführungsweise, deren Ergebnissen mich nie befriedigten. Der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, war eine Äußerung Koopmanns: "Glücklicherweise liegen solche Aufführungen Bachscher Musik wie die von Mengelberg und Richter inzwischen hinter uns." Diese Intoleranz erinnert an die Tugendwächter der "Grünen". Neben Ihrer sehr überzeugenden Einordnung der Interpretationen Karl Richters waren für mich auch die von Ihnen angeführten Rezensionen von "Fono-Forum" interessant. Auch hier wird deutlich, dass die Zeitschrift bessere Zeiten erlebt hat. Ihnen noch einmal vielen Dank! Mit herzlichen Grüßen Wolfgang Glase |
Anna Maria Vischi 03.10.2018 23:32 | I am a great admirer of Karl Richter, a real fan...atic. I bought your book of course and I am very grateful to you for the hard work you accomplished. I am still translating it, my German is limited. I have almost all the last available Richter's cds and I am deeply convinced he was the greatest Bach's conductor ever. I particularly dislike both Harnoncourt and Gardiner, whose style I find abominable. I also believe in a Richter's Reinassance and I hope that young people can listen to his performances, because that is the way Bach must be heard. Best regards Anna Maria Vischi |
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